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| Thema: Ein Spiel wird zum Abenteuer Mo Mai 28, 2012 2:58 am | |
| - Hierarchie
: Luna kleine weiße Kätzin mit blauen Augen Tommy brauner Kater mit gelben Augen Tina grau getigerte Kätzin mit grünen Augen Lucy schwarzweiß gefleckte Kätzin mit gelben Augen Blüte hellgraue Kätzin mit hellblauen Augen Rabauke kleiner schwarz getigerter Kater mit grünen Augen
Prinzessin hellbraun getigerte Kätzin mit hellgrünen Augen Henry fetter Tigerkater Wulle schwarzweiß gefleckter Kater mit bernsteinfarbenen Augen
- Prolog
: Hätte eine der kleinen Katzen gewusst, welche Zukunft sie hatten, wären sie nicht zum Schuppen gegangen, in dem sie sich mit Wulle trafen. Sie hätten sich irgendwo versteckt und wären eingeschlafen, anstatt sich die Geschichten über den Wald anzuhören, der nah und trotzdem unendlich weit weg war. Doch sie hatten keine Ahnung, deshalb lauschten sie gespannt. Die Erzählung über Feuerstern, der seine Hausleute verlassen hatte und nun ein Clananführer war zog alle in ihren Bann. Vor allem die Augen einer Kätzin funkelten begeistert und sie schmiedete einen Plan. einen Paln, der sie in den Tod führen konnte.
- Kapitel 1
: ``Der Wald ist finster und gefährlich, kein Licht dringt durch das Blattwerk in auf den Boden. Und es ist still. Totenstille herrscht überall, und trotzdem: Du hörst sie erst, wenn es zu spät ist. Sie, die großen Wildkatzen können in dieser Dunkelheit sehen, und sich lautlos bewegen. Wenn sie dich haben, ist es um dich geschehen. Du wirst niedergemetzelt, wie ein Kaninchen gegessen, und deine Knochen benutzen ihre Jungen als Spielzeug. Die Köpfe ihrer Opfer bewahren diese Monster allerdings in einer Höhle auf, in der es kalt und nass ist. Die Schädel sind vergammelt und halb zerfallen, und haben ein unheimliches Grinsen. Stirbt eine dieser Katzen, verfällt ihre Seele in einen wahnsinnigen Zustand und foltert alles, was ihr in die Quere kommt, außer ihren eigenen Clangenossen. Ständig herrscht Krieg, brutale Schlachten toben Tag und Nacht. Ich, ein einfacher Kater, bin der einzige, der ihren Klauen entkommen ist, ja ich habe sogar drei von ihnen in dem Tod gebracht...´´ ``Das glaubt er doch selber nicht´´, flüsterte Luna ihrer Freundin Lucy zu, ``Henry hat den Wald doch noch nie gesehen.´´ Lucy nickte und leckte sich schnell über das schwarzweiße Fell: ``Aber erzählen kann er, das muss man ihm lassen.´´ ``Können wir nicht einmal etwas neues hören?´´, fragte in dem Augenblick Rabauke, ein kleiner schwar getigerter Kater. ``Ja genau, Wulle, kannst du uns erzählen, wie ein Clan aufgebaut ist?´´, fragte hoffnungsvoll Raubaukes Schwester Blüte. Wulle, Lucys Onkel, der das gleiche gefleckte Fell hatte wie sie, und eben noch unauffällig in einer Ecke gehockt hatte, kam zögernd nach vorne. Verlegen blickte er Henry an, der aber beleidigt schwieg. ``Ich glaube, dass sollte euch Prinzessin besser erzählen, wenn sie kommt.´´ Lucy fand, es klang wie eine Ausrede, sie sah Wulle an, wie gerne er berichtet hätte. Aber er wollte keinen Streit mit Henry, das war klar. Der dicke Kater konnte einem die Welt ganz schön schwer machen. Doch wie aufs Stichwort schwang die Katzenklappe des Schuppens auf, und Prinzessins hellbraunes Fell war zu sehen. ``Entschuldigt, Feuerstern und Wolkenschweif waren gerade da. Habt ihr schon begonnen etwas zu erzählen?´´ ``Außer Henrys langweiliger Geschichte über seine angeblichen Heldentaten nichts. Wir- oder besser gesagt Blüte- wollten wissen, wie ein Clan aufgebaut ist.´´ ``In Ordnung, ich kann euch nur erzählen, was ich von Feuersterns und Wolkenschweifs Berichten verstanden habe, aber gut. Dann kommt mal her.´´ Lucy und Luna krochen nach vorne, bis sie genau vor Prinzessin saßen, hinter ihnen waren Tina und Rabauke. Tommy und Blüte, die unzertrennlich waren, setzten sich etwas weiter entfernt aneinander gekuschelt hin.
``Ich fange beim kleinsten Rang an. Das Junge ist unter 6 Monde alt und wird noch von seiner Mutter gesäugt. Sein Name endet mit -junges und es bekommt schreckliche Geschichten erzählt, um es auf das Leben vorzubereiten. Wenn es dann 6 Monde alt ist, also in der Zeit, wo viele Katzen zum Tierarzt müssen, werden sie Schüler und ihre Namen enden nun mit -pfote. Sie müssen das Kämpfen, das Jagen lernen und sind von morgens bis Abends am Schuften. Haben sie eine Schlacht bestanden, werden sie zu Kriegern. Diese haben verschiedene Endungen und können Mentoren von Schülern werden. Sie müssen den Clan schützen und ihn versorgen, dürfen aber erst als letztes Essen und leiden oft Hunger. Dazu kommen die kontrollgänge an der Grenze. Kriegerinnen die Junge erwarten und großziehen, heißen Königinnen und liegen den ganzen Tag faul im Lager herum. Außerdem bekommen sie auch noch als erstes Beute. Dafür sterben auch viele bei der Geburt der Jungen. Erfahrene Krieger können zweiter Anführer werden. Der muss alles organisierenund vertritt den Anführer. Stirbt dieser, so wird nimmt er seinen Rang an. Der Anführer bekommt vom SternenClan neun Leben unter gewaltigen Schmerzen. Er ernennt Mentoren, Krieger, Schüler, Älteste und den 2. Anführer. Er muss für den Clan sprechen auf der Versammlung, wo sich alle Clans treffen um von sich zu prahlen. Manche Katzen werden aber keine Krieger, sondern Heiler, die die vielen Verwundeten und Kranken versorgen. Auch er wird vom SternenClan anerkannt, bevor er sein Amt ausübt. Wenn ein Krieger zu alt zum kämpfen geworden ist, geht er zu den Ältesten, der wie die Königin den Tag faulenzen können. Sie werden von den Schülern versorgt. Stirbt eine Katze, so kommt sie zum SternenClan, der das Schicksal bestimmt und über den Wald wacht oder Prophezeiungen schickt.´´
Die kleinen Kätzchen sahen Prinzessin mit großen Augen an. Das war so anders als das, was Henry erzählte. Aber eines war gleich: Diese Katzen kämpften viel und jagten Beute für sich. Doch alle Gedanken lösten sich in Luft auf, als Tina vorschlug, Fangen zu spielen. Begeistert stürmten alle nach draußen.
- Kapitel 2
: ``Das war toll! Weißt du, ich fnde, wir sollten öfter versuchen Vögel zu fangen, wie die echten Clankatzen das auch tun´´, schwärmte Luna. Seit Tagen redete sie von nichts anderem mehr. Lucy seuftzte. ``Sie kümmern sich so gut um alle, ich...´´ ``Du willst unbedingt auch diese Abenteuer erleben, du fürchtst nämlich keinen Schmerz, ich weiß. Nur welchen Clan sollen wir haben? Die nehmen uns nicht einfach auf, du weißt doch, das Gesetz der Krieger sagt doch, dass sie die Hauskatzen hassen und mit ihnen schlimme Sachen anstellen.´´ ``Aber Wolkenschweif und Feuerstern durften auch in den Clan!´´, erwiderte Luna trotzig. Anscheinend hat sie nicht richtig aufgepasst, dachte Lucy. ``Feuerstern hatte eine Prophezeiung und Wolkenschweif war mit ihm verwandt. Wir beide haben diese Bedingungen nicht.´´ ``Du hast doch nur Angst! Außerdem ist Blüte Prinzessins Tochter, wenn sie mitkommen würde, wären wir schon fast im Clan.´´ ``Besser gesagt, Blüte wäre fast im Clan und du könntest zugucken, wie sie zu einer Kriegerin wird. Aber ich glaube kaum, dass sie sich von Tommy trennt.´´ Das stimmte wirklich, der braune Kater schien Blütes Herz gestohlen zu haben. Lucy sah aber auch die Verzweiflung in Lunas Augen, die kleine weiße Kätzin schien fest an ein Clanleben geglaubt zu haben. Lucy kam sich vor wie eine Ratte, die gerade Luna gelähmt hatte mit einem Biss. ``Tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Aber wir sind nun einmal Hauskatzen´´, versuchte Lucy verzweifelt ihre Freundin zu trösten. ``Nein! Du hattest recht. Wir sind nur Hauskatzen´´, ihre blauen Augen funkelten, ``Deshalb werden wir um unseren Platz in einem Clan kämpfen!´´ ``Luna, werd vernünftig. Bitte, es wird nur dein Tod sein, wenn du eine Clankatze angreifst!´´ ``Wer spricht den von einer Clankatze. Wir greifen eine ganze Patrouille an!´´ Luna lief davon. Den Schwanz steil in die Luft gestreckt lief sie geradewegs auf Rabaukes Lieblingsort, einer verzweigten Höhle unter einem Busch, zu. sie verschwand unter den tiefhängenden Zweigen und blieb eine ganze Weile dort unten. Lucy setzte sich hin und lauschte. Doch sie hörte nur die Glanzlärmer auf dem Klebeband. Ungeheuer auf dem Donnerweg hätte Luna gesagt, dachte Lucy bitter. Von unten kam ein Fauchen, dann ein spielerisches Knurren. Jetzt hat sie ihn gefunden. Hoffendlich geht er nicht auf ihren Vorschlag ein! Doch als Luna endlich aus dem Loch hervorkam, sah sie äußerst zufrieden aus. ``Rabauke kommt mit. Tina war auch da, sie überlegt es sich noch einmal. Aber nun ist Blüte dran. Heiliger SternenClan, lass sie zustimmen!´´ ``Du redest schon wie eine Clankatze, dabei kannst du noch nicht einmal eine Maus erwischen´´, spottete Lucy, doch innerlich fühlte sie sich, als wäre die Welt zerbrochen. Ihr schwarzweißes Fell sträubte sich bei dem Gedanken, Luna, Tina, Rabauke, Blüte und Toby würden gehen. Dann wäre sie ganz alleine, mit Henry, Wulle und Prinzessin. Die drei Katzen waren zwar furchtbar nett, aber nicht ihre Freunde! Sie ging hinter Luna her und holte sie ein, als sie gerade mit Blüte sprach. Doch die hellgraue Kätzin schien nicht begeistert von Lunas Idee zu sein und wandte sich ab. ``Du wirst schon noch sehen!´´, rief Luna hinter ihr her, dann stoltzierte sie davon.
- Kapitel 3
: ``Lucy, Lucy! Weißt du, wo Luna, Rabauke und Tina sind? Ich kann sie nicht finden´´, keuchte Tommy. Lucy schreckte hoch. Jetzt waren sie also weg! Und sie hatte nicht aufgepasst. Schnell glitt sie aus ihrem Versteck, einem Wachholderbusch, hervor. Sie hatte doch den Moment des Aufbruchs der Anderen abwarten wollen, um diese dann noch einmal umzustimmen. Oder ihnen wenigstens leise folgen zu können. Doch nun waren sie weg. Spurlos verschwunden. Wenn Tommy sie nicht fand, dann keiner. ``Was glaubst du, zu welchem Clan gehen sie?´´, unterbrach Tommy die Stille. Lucy sah ihn erstaunt an. ``Zum DonnerClan, wohin sonst? Sie werden wahrscheinlich versuchen, Feuerstern zu überreden, sie aufzunehemen.´´Lucy verstand nicht ganz, was der braune Kater ihr sagen wollte. Als hätte dieser ihre Gedanken erraten rief er: ``Wir müssen zum DonnerClan! Dort treffen wir sie bestimmt´´ ``Jetzt bist du auch noch übergeschnappt´´, seufzte Lucy, ``denk doch einmal nach, Tommy. Wie sollen wir sie finden, ohne uns zu verirren, und was ist, wenn sie aufgenommen werden und nicht zurück wollen? Willst du sie zwingen? Die anderen Katzen werden doch eher ihnen helfen als uns.´´ ``Du machst dir zu viele Sorgen Lucy´´, erklang eine Stimme hinter ihnen, ``es wird schon klappen, ich vertraue Tommy. Ich vermisse Tina jetzt schon schrecklich und Prinzessin hat einmal gesagt, dass sie auch schon öfter im Wald war.´´Die Kätzin presste sich schnurrend an Tommy, aber ihr Fell war angstvoll gesträubt und in ihren Augen stand Verzweiflung.
Warum habe ich mich darauf eingelassen?, fragte sich Lucy zum hundertsten Mal. Ich... Ein Knacken unterbrach ihre Gedanken. Vor ihnen konnten die drei Katzen einen Vogel durch das Gebüsch hüpfen sehen. Leichter wind kam ihnen entgegen und Lucy roch etwas, was sie wirklich nicht riechen wollte: Katze! Ein geschmeidiger Sprung und ein riesenhafter goldbraun getigerter Kater packte seine Beute. Blütes Fell sträubte sich vor schreck und sie fauchte. Der Kater wandte den Kopf, verwirrt sah er sie an, bis sein Blick zeigte, dass er sie entdeckt hatte. Seine Augen verengten sich, ein Knurren zerriss die angespannte Stille. ``Was wollt ihr hier? Das ist das Territorium des DonnerClans, Hauskätzchen!´´Lucy zitterte vor Angst. Wir sind hier richtig. Oh, wäre ich doch nicht mitgegangen. ``Wir suchen unsere Freunde´´, antwortete Tommy mutig. Lucy sah ihn bewundernd an, der Kater schien überhaupt keine Angst zu haben. ``Noch mehr von euch? Haut ab, sucht sie woanders, hier sind sie nicht!´´ ``Du wusstest doch gar nichts von ihnen, sie könnten doch da sein, wo du noch nicht nachgeguckt hast.´´ ``Werde nicht frech, kleines Luder!´´ ``Dornenkralle, warum schreist du hier so rum? Du vertreibst die ganze Beute!´´Eine kleine braune Kätzin kam aus dem Gebüsch und guckte den Kater vorwurfsvoll an. Dann sog sie schnüffelnd die Luft ein und drehte sich blitzschnell zu ihnen herum. ``Was...?´´ Genau wie Dornenkralle fing sie an zu knurren, stürzte sich aber sofort auf Tommy. ``Verschwindet! das hier ist unser Gebiet!´´ ``Lauft!´´, schrie Tommy seinen Freundinnen zu. Blitzschnell drehte sich Lucy um, sie rannte schnell, ohne auf den Weg zu achten, gefolgt von einer schluchzenden Blüte. ``Tommy! Sie werden ihn zerfetzen, wie Henry es gesagt hat. Ich...ich liebe ihn doch. Ich muss zurück zu ihm! Wir sollten gemeinsam sterben...´´ ``Tommy stirbt schon nicht, er ist mutiger als wir alle zusammen. Außer vielleicht Rabauke, aber der ist eher wahnsinnig´´, versuchte Lucy sie zu trösten. Doch so langsam wurde sie unglaublich wütend, auf die Katzen, die Tommy bedrohten, auf Tommy, der sie dazu gedrängt hatte in den Wald zu gehen, aber vorallem auf Luna, die mit ihrer fixen Idee, eine Clankatze zu werden, das Leben aller Hauskatzen in ihrem Umfeld zerstört hatte. Lucy und Blüte würden, genau wie die Abenteuergruppe, umherirren und verhungern oder erfrieren. Und Tommy würde ganz sicher zwischen den Krallen der Katzen sterben. ``Wer seid ihr?´´, ertönte eine Stimme aus dem Gebüsch neben ihnen. Abermals bekam Lucy einen riesen Schrecken. Doch aus den Zweigen traten zwei kleine getigerte Kätzchen hervor, die gar nicht nach Wildkatzen rochen. ``Wir sind Tinka und Lili.´´
- Kapitel 4
: ``Ich bin Lucy und das ist Blüte. Was wollt ihr von uns? Habt ihr zufällig unsere Freunde getroffen? Wo sind wir hier?´´, die Fragen sprudelten unzusammenhängend aus Lucy heraus. Da die beiden keine Gefahr darstellten, war sie recht offen. Außerdem konnte sie so Blüte und vorallem sich selbst von Tommy ablenken. ``Meint ihr diese drei kleinen Katzen, die schwer verletzt durch den Wald geirrt sind? Die Weiße, die Graue und der Schwarze? Wo sie sind, weiß ich nicht, genauso wenig, wo wir eigendlich sind. Aber ich glaube in der Nähe ist ein Fluss, oder Lili?´´, erzählte Tinka gelassen. Die Andere nickte und deutete in eine Richtung: ``Dort haben wir sie gesehen und dein Fluss ist auch da. Ich befürchte allerdings, dass es für eure Freunde zu spät ist.´´ Auch sie schien überhaupt nicht betroffen. ``Wir müssen sie finden, ich wette, die Beiden übertreiben nur!´´, rief Blüte, ihre Lebensgeister schienen zurück zukommen. Wahrscheinlich will sie nicht auch noch Tina verlieren. Ich hoffe, es ist wie sie sagt. ``Zeigt uns den Weg´´, forderte Lucy laut, darauf hoffend, dass sie Lili und Tinka vertrauen konnten. Doch die Beiden rührten sich nicht von der Stelle, sondern begannen, sich zu putzen. ``Ich habe doch gesagt, es ist zu spät. Sie werden sterben. Erspart euch doch den Anblick´´, miaute Lili, sich seelenruhig mit der Pfote durchs Gesicht wischend. Entnervt drehte Lucy sich um und deutete Blüte, ihr zu folgen. Die Hellgraue nickte, und zusammen verließen sie die beiden Kätzchen, die davon kaum Notiz nahmen. Schweigend liefen sie durch das Unterholz, die Ohren gespitzt, um nicht von einer Patrouillie überrascht zu werden. Doch im Wald war es ruhig, nur das Rascheln von kleinen Tieren im Laub war zu hören, und hoch über ihnen sangen die Vögel. Ein Piepsen wurde laut, dann kam Blüte mit einer Maus im Maul aus dem Gebüsch herausstolziert. ``Daf ift muneh efte Mauf!´´brachte sie hervor. Erst jetzt bemerkte Lucy, wie ihr Magen knurrte, doch sie blieb still. Es war zu gefährlich die Beute hier zu essen. Eigendlich war es schon zu gefährlich, hier überhaupt etwas zu fangen. Und genau genommen, war es zu gefährlich, sich hier aufzuhalten. Ein leises Jaulen ertönte in der Ferne. ``Das müssen sie sein. Bitte, bitte, sag, dass sie es sind´´, flüsterte die Schwarzweiße. Ihr Fell sträubte sich bei der Vorstellung, dass ihre Freunde gerade verbluteten, noch mehr, als es ohnehin schon tat, wenn das noch ging. Sie musste inzwischen aussehen wie eine Schneeflocke mit schwarzen Flecken. ``Ich fürchte, wir müssen nochmal rennen, Blüte. Meinst du, wir schaffen es?´´, maunzte Lucy, während sie sich viel zu schwach fühlte um zu stehen. Ihre Freundin antwortete nicht, sondern rannte einfach los, ihre Maus immer noch fest zwischen den Zähnen. Wenn sie wirklich so schlecht dran sind, werden sie die auch brauchen, dachte Lucy seufzend, dann lief auch sie los, den Schmerz in ihren Pfoten ignorierend. Etwas braunes zischte an ihr vorbei und stoppte etwas neben Blüte. ``Tommy! Du lebst!´´
- Kapitel 5
:
Erstaunlicherweise hielten sich Blüte und Tommy sich nicht lange auf beim zärtlichen Begrüßen. Lucy seufzte dankbar. Inzwischen wurde das Jaulen immer lauter, und ihr Fell fiel vor lauter Sträuben schon fast aus. Tommy schien schnell verstanden zu haben was los war, doch auch wenn er schneller rannte als die Kätzinnen schien sein Lauf etwas unrund. ``Was ist passiert?´´, japste Lucy, während sie durch das Unterholz hetzten. ``Dieser Dornenkralle hat seine Freundin- ich glaube sie hieß Mausefell- von mir gestoßen und gesagt, ich wäre es nicht wert, dass sie sich verausgabt. Ich wäre keiner aus dem BlutClan und wüsste nicht mal, was Beute ist.´´ ``Was ist der BlutClan?´´, fragte Blüte von Tommys anderen Seite aus irritiert, ``ich dachte, es gäbe nur vier.´´ Sie duckten sich unter einem umgestürzten Baum hinweg. ``Keine Ahnung, auf jeden Fall knurrte Mausefell mich dann an, wenn ich in ein paar Augenblicken nicht verschwunden wäre, mache sie mich zu Krähenfraß.´´ Plötzlich blieben die drei Katzen verwirrt stehen. Alle hatten brennende Lungen und Lucy fragte sich ernsthaft, ob es nicht besser gewesen wäre, beim Laufen nicht zu reden. Das Jaulen war nun ohrenbetäubend, aber es schien von einer einzigen Person zu kommen. Sicher Luna, dachte Lucy, dann trat ging sie um den baum herum. Eine Welle Blutgeruchs überschemmte sie und der Schwarzweißen wurde es ganz schummerig. Als sie klar sehen konnte, stockte ihr der Atem: Da waren Luna, Rabauke und Tina, aber alle völlig wohlbehalten und gesund. Das Jaulen kam von einem kleinen Hund, den die drei immer wieder mit ihren Krallen traktierten. Der Kleine schien einer der Schoßhunde zu sein, den auch ihre Hausleute hatten. ``Ihr seid nicht schwer verletzt?´´, brach als erstes Blüte durch die eiserne Wand des entsetzten Schweigens, ``wir haben uns umsonst durch den Wald geplagt, während ihr hier in aller Ruhe Hunde quält?´´ ``Blüte, daran sind die nicht schuld, schuldig sind diese beiden Kätzchen, Tinka und Lili! Wenn ich die erwische...´´ Lucy knurrte noch eine Weile vor sich hin. ``Darf man fragen, was überhaupt los ist? Was macht ihr hier? Warum denkt ihr, wir wären in Gefahr?´´, erklang die Stimme von Luna. Die Weiße sah die `Rettertruppe´ herausfordernd mit kalten blauen Augen an. ``Ich... Wir... also ich...´´, war das Einzige, was Lucy herauswürgen konnte. Tinka und Lili haben uns reingelegt, Luna denkt, wir würden sie nicht für überlebensfähig und kleine Kätzchen halten- was wir alle auch noch sind- und ich kann noch nicht einmal einen vollständigen Satz herausbringen! Bittend sah die Kätzin Tommy an, der verstand und mit seiner immersanften Stimme miaute: ``Wir wollten euch zurückholen, da es ohne euch so leer ist. Außerdem sind die Beiden´´, er wies mit dem Schwanz auf Blüte und sie, ``zwei Kätzchen begegnet, die behaupteten, ihr wäret schwer verletzt.´´ ``Schwer verletzt ist nur der Hund hier. Ich hatte die tolle Idee, ihn als Beute zu benutzen, als er kläffend hinter uns hergewetzt ist. Sein Frauchen sucht ihn bestimmt schon überall´´, kicherte Rabauke. Dem schwarzen Kater schien überhaupt kein Mitleid vergönnt. Die Zweige raschelten hinter der Gruppe und es kam niemand geringeres hinaus als Tinka und Lili. ``Ihr habt sie also gefunden? Siehst du Lili, ich habe dir doch gesagt, es funktioniert!´´ Lucy fing an zu knurren und wollte schon was erwidern, als sie von Luna unterbrochen wurde: ``Da schon mal alle hier sind: Lasst uns doch jetzt alle zusammen unseren Clan gründen!´´ Sie hat nichts verstanden, dachte Lucy stöhnend.
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